Thesenanschlag nun in Magdeburg – Kinder bringen ihre Forderungen an Stadt, Land, Eltern und Erzieher sichtbar zum Ausdruck
In der Nachfolge Martin Luthers haben die Kinder der Kitas und Horte der Stiftung Ev. Jugendhilfe in Magdeburg Thesen zur ihrer Situation in der Stadt, in der Einrichtung und zu Hause sichtbar an die Tür genagelt. Ort und Gelegenheit gab es beim Kinderfest des Jugendhilfeträgers. Mehr als 700 Teilnehmende Kinder und Eltern waren Zeugen, wie die Kinder ihre Thesen an eine Türnagelten. Unter den Gästen warer auch Simone Borris die Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit der LHS, als Vertreterin des Oberbürgermeisters, Herr Rupsch, Stadtrat der CDU und Mitglied im Jugendhilfeausschuss sowie Klaus Roth, Vorstandsvorsitzende der Stiftung.
In jeder Einrichtung konnten sich die Kinder mit Martin Luther und seinem Wirken auseinandersetzen und am Ende eine oder mehrere Thesen kreieren. „Jeder hat ein Recht auf Essen und Trinken und darum müssen alle Kinder am Nachmittag ein kostenloses Essen in der Kita bekommen.“ So eine These, eine andere lautete: „Wir wünschen uns für unseren Hort mehr eigene Räume zum Spielen und für draußen ein Klettergerüst und mehr Spielzeug.“ Eine weitere: „Wir Kinder haben nicht nur Wünsche, sondern auch Ideen zum Mithelfen. Lasst es uns öfter tun.“ Der Bezug zu den UN-Kinderrechtskonventionen ist unschwer zu erkennen und das ist Absicht. Kinder wollen und können Mitgestalten und Mitentscheiden, so Adrian Einecke, Bereichsleiter der Stiftung in Magdeburg. Nachzulesen sind die Thesen nun auch in einem eigens dazu angefertigten Buch, was nun auch dem OB Trümper vorliegt.
Das Kinderfest der Stiftung Ev. Jugendhilfe in Magdeburg vom 20.05.2017 stand ganz unter dem Motto „Habe Mut …“ Wir können und wollen etwas bewegen, so die Aussagen der Kinder und ihrer Erzieher*innen. Dies zeigten auch die zahlreichen Aktivitäten und Stände sowie ein buntes Bühnenprogramm. Dass Geschichte von Handwerk und Spiel auch heute noch bedeutsam sind, wurde mit den Adaptionen in die heutige Zeit eindeutig bewiesen. Und Spaß hat es auch noch gemacht. Bessere Bildungsprojekte als die Mitgestaltung eines solches Festes kann man sich kaum vorstellen.
