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Adventspost für die Stiftungsgemeinschaft mit Sternen gegen die Finsternis

Die diesjährige Adventspost ist da!

Lesen Sie hier selbst die Botschaft unseres Vorstands an die Stiftungsgemeinschaft. Damit wünschen wir allen einen frohen Nikolaustag.

Liebe Kolleg*innen,

Sie gehören dazu! Diese Adventspost landet in Ihren Händen: Sie zählen zu unserer „Stiftungsgemeinschaft“. Für uns ist das ein Grund zur Freude. Ein bisschen traurig sind wir auch, weil wir gern mit Ihnen zusammen gefeiert hätten. Stattdessen haben wir uns überlegt, noch einmal einen Beitrag gegen die Finsternis zu leisten, indem wir wieder 1.500 Sterne in die Welt, genauer gesagt nach Sachsen-Anhalt bringen. Es wird solange ein leuchtendes Geschenk zum Weihnachtsfest für Sie geben, bis wir wieder unbeschwert zusammen tanzen, lachen, essen und erzählen können. Eines ist gewiss: das wird wieder kommen. Wollen wir hoffen, dass sich die Anzahl der Leuchtkörper die Sie von uns bis dahin „sammeln“, in Grenzen hält. In diesem Jahr gibt es zu unserem Stern eine kleine Geschichte dazu. Mit Geschichte und Stern wünschen wir Ihnen eine (kleine) persönliche Sternstunde. Lehnen Sie sich für einen Moment zurück, gönnen Sie sich etwas Zeit und Ruhe und lassen Sie Ihr Herz berühren.

Es geht los:

Jedes Jahr im Sommer bringen Johanns Eltern ihn zu seinen Großeltern in die Ferien. Sie fahren gemeinsam mit dem Zug zu Oma und Opa. Von dort machen sich die Eltern wieder allein auf den Rückweg nach Hause. Nach zwei schönen Ferienwochen bei den Großeltern holen sie ihren Sohn auf die gleiche Weise wieder ab. In diesem Jahr findet Johann, dass er alt genug sei, allein mit dem Zug zu seinen Großeltern zu fahren. Alleine, im Zug! Die Eltern plagt die Sorge, was alles passieren kann, wenn ihr geliebtes Kind auf Reisen geht.

Gleichzeitig wollen sie Johann zutrauen, dass er die Fahrt allein bewältigen wird. Sie einigen sich, dass Johann fahren darf. Etwas aufgeregt verabschieden sie sich am Bahnhof. Kurz bevor er einsteigt flüstert sein Papa Johann ins Ohr: „Gute Reise, mein lieber Junge, und wenn irgendetwas schief geht, dann schau auf diesen Zettel.“ Er steckte ihm ein zusammengefaltetes kleines Papier zu. „Verwahr ihn gut in deiner Hosentasche und schau erst drauf, wenn dir bang ist. Vorher brauchst du ihn nicht.“ Johann steigt in seinen Waggon, sucht seinen Platz. Der Zug fährt los. Er schaut aus dem Fenster, genießt die vorbeiziehende Landschaft und denkt voll Vorfreude an seine köstliche Wegzehrung. Er trinkt schon mal ein bisschen von seiner Cola, isst ein paar Gummibärchen und legt seine „Bravo Sport“ bereit.

Plötzlich gerät der Zug ins Stocken, dann bleibt er ganz stehen. Schließlich vernimmt Johann eine undeutliche Durchsage aus dem Lautsprecher, von der er nur Bruchteile versteht. „Zug wird geteilt… bitten um ihr Verständnis… Verspätung… angenehme Weiterfahrt…“ Die Mitfahrenden blicken sich irritiert um, es wird unruhig, einige stehen auf, die meisten sind genervt. Johann bekommt Panik und weiß nicht, was er machen soll. Da fällt ihm der Zettel seines Vaters ein. Er greift mit zittrigen, schwitzigen Händen in seine Hosentasche, faltet hastig das Papier auseinander und liest: „Mein Sohn, ich sitze 2 Wagen hinter dir. Platz 33.“
(Quelle unbekannt)

Spüren Sie die Erleichterung? Papa ist da! Die Panik ist augenblicklich verschwunden.

Liebe Kolleg*innen, vermutlich ist Ihnen beides vertraut: das Gefühl ohnmächtiger Panik und Ausweglosigkeit und das Gefühl glückseliger Erleichterung – wie aus einem bösen Traum endlich aufzuwachen. Bestimmt hielt das vergangene Jahr auch beide „Gefühlsspitzen“ für Sie bereit. Dem einen ist ein neues Kind geboren, jemand anders hat einen geliebten Menschen verloren oder muss mit einer schlimmen Diagnose zurechtkommen. Es gibt Mitmenschen unter uns, die in ihrem Job unglücklich sind und es gibt welche, die bekamen ein gutes unerwartetes Angebot; jemand ist aus seiner Wohnung gekündigt worden und musste ungewollt umziehen, wieder ein anderer wird nicht von dem Menschen zurück geliebt, von dem er es sich seit Jahren ersehnt… mit dem allen müssen wir zurechtkommen, weiterleben, Wege finden und möglichst friedlich bleiben. Es ist weitaus leichter, wenn unerwartet Gutes uns ein Glücksgefühl beschert. Wenn wir jedoch an die ausweglosen, traurigen Szenen auf unserer Lebensleinwand denken: Was hat uns da bisher eigentlich immer wieder rausgeholt und an das Gute glauben lassen? Oft sind es Menschen, und nicht immer die, von denen wir es erwartet hätten, die uns die Hand reichen. Es ist ein Geschenk, wenn sich jemand für uns die Zeit nimmt, uns wieder auf das eigene Gleis hilft, wenn wir schmerzhaft die Böschung runter gerauscht sind.

Liebe Kolleg*innen, sowohl das Hochgeholfen kriegen als auch selbst seine Hand zur Hilfe anzubieten, erfüllt unser Menschenleben mit tiefem Sinn. Und um den geht es. Das heißt nicht, dass ein sinnvolles Leben leichter ist, als eines im permanenten Vergnügungsrausch. Etwas Sinnvolles zu tun, macht nicht immer Spaß. Dafür beantwortet uns die entscheidende Frage, warum wir hier sind.

Sie alle gehen einer sinnvollen Arbeit nach. Egal an welchem Arbeitsplatz sie sind, haben Sie sich dem höheren Ziel verpflichtet, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und wenn nötig die Böschung wieder rauf zu ziehen. Auch Sie sitzen in Ihrer Arbeit mal „zwei Wagen dahinter, Platz 33“ – von dort aus geben Sie Sicherheit und sorgen für Erleichterung. Damit sind Sie für Ihre Mitmenschen eine zwischenmenschliche Sternstunde.

Fällt Ihnen ein, wann Sie das letzte Mal eine helfende Hand gereicht und wann nach einer gegriffen haben? Ich wünsche Ihnen, dass vor Ihrem inneren Auge für beides eine Idee erscheint.

Wir danken Ihnen, dass Sie mit Ihrer Arbeit, oft die reichende Hand und die Person auf Platz 33 sind. Sie schaffen damit kleine Sternstunden in den Herzen der anderen, wenn Sie unseren Anvertrauten in ausweglosen Momenten zur Seite stehen. Und ganz nebenbei beschenken Sie sich mit eigenen Sternstunden, wenn Sie sich von dieser Erfahrung berühren lassen.

Wir erleben in unserem Arbeitsalltag oft, wie durch Ablehnung geformte Menschen zu der Person werden, die die anderen dann in ihnen sehen. Wir sehen, wie die gereichten Hände seltener werden, wenn die Bedürftigen anstrengend für uns sind. Wir danken Ihnen, dass Sie immer wieder einen Neuanfang wagen und die Hände reichen, gerade zu den Kolleginnen, Kindern, Eltern, Partnerinnen und Wegbegleiter*innen bei denen es uns schwer fällt.

Für das kommende Jahr wünschen wir Ihnen, dass Ihr persönlicher Platz 33 immer besetzt ist, dass es jemanden für Sie gibt, der Sie die Böschung liebevoll wieder hochzieht, wenn Sie von Ihrem Gleis gerutscht sind.
Ebenso wünschen wir Ihnen, dass auch Sie für irgendeinen Menschen diejenige Person auf Platz 33 sind.

Mögen im kommenden Jahr auf Ihrer privaten und unserer gemeinsamen Stiftungs-Reise viele Sternstunden geschehen. Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich mit uns auf den Weg gemacht haben. Wir wünschen Ihnen, ein offenes Herz, um die die ganz persönlichen Sternstunden in Fülle genießen zu können.

Es grüßt Sie in diesem Advent
Ihr Klaus Roth, Ihr Dietmar Linde, Ihre Anna Manser

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