Suchfunktion

Warum wir nur Jungen und Männer waren? – Erste jungenpädagogische Freizeit auf dem Erlebnisbauernhof

Im August fand unsere erste jungenpädagogische Freizeit auf dem Erlebnisbauernhof in Othal statt. Das besondere hierbei war, dass nur Jungen im Alter von 6 – 10 Jahren und 2 männliche Betreuer mitfuhren.

ferienfreizeit

Warum wir nur Jungen und Männer waren?

Jungen werden in der heutigen Zeit von vielen verschiedenen Rollenbildern geprägt.

Egal ob Väter, Trainer, Erzieher oder männliche Figuren aus Film und Fernsehen. Jungen orientieren sich an diesen Personen. Hierbei entstehen oft feste Rollenbilder, wie Jungen sein müssen, um „richtige“ Jungen zu sein oder „richtige“ Männer zu werden (stark, hart, erfolgreich, strebsam, mutig). Es ist für viele Jungen kaum möglich sich ein eigenes Jungenbild zu schaffen bzw. ihren Charakter nach eigenen Werten zu entfalten, da die Erwartungen an die Jungen vom Umfeld zu groß sind. In der Jungenpädagogik geht es sowohl darum, Jungen* die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu erleben, zu entdecken und zu entfalten, als auch ein möglichst großes Spektrum an  anderen möglichen Rollenvorbildern zu vermitteln.

So haben während dieser Freizeit die Mitarbeiterinnen des Hofes mit den Kindern typische Männerarbeiten durchgeführt. Sie haben gemeinsam mit den Frauen die Fütterung der Tiere, das Ausmisten der Ställe und das Säubern der Gehege übernommen. Die männlichen Betreuer haben mit den Kindern Betten bezogen, die Mahlzeiten zubereitet und auf Ordnung und Sauberkeit geachtet. Wir Männer waren in vieler Hinsicht „Muttis“, jedoch konnten wir das gut in unserer Präsenz als Mann transportieren. Gerne haben wir den Jungs mit übertriebener Herzlichkeit Denkanstöße gegeben. So gab es vor dem Schlafen, bei Bedarf Kopfstreichler oder Umarmungen für alle. Diese wurden von fast allen Kindern später sogar eingefordert und von uns dann im Gespräch thematisiert. So gaben einige Jungen an, dass sie selten mit Vätern oder Ersatzvätern kuscheln, da dies nicht in das Bild des Vaters  passen würde.

Auch das sprechen mit den Kindern über Gefühle wie Angst oder Heimweh haben wir übernommen, wobei den Kindern vermittelt wurde, dass es durchaus okay ist, wenn man bei Schmerz oder Traurigkeit weint. Ein weiterer Aspekt war die eigentliche Gruppe die nur aus Jungen und Männern bestand. So konnten sich die Jungs laut eigener Aussage, freier Bewegen und mussten sich nicht verstellen um bei den Mädchen gut dazustehen, bzw. diese zu beeindrucken.

Natürlich hatten wir auch viel Spaß, so waren wir Floss fahren, auf Schatzsuche und zur Nachtwanderung. Alle Jungen hatten trotz durchwachsenem Wetter viel Spaß an allen Aktionen und freuen sich schon auf die nächste Jungenfreizeit.

Weitere Neuigkeiten aus unseren Bereichen

Kükenkino 10_Main

Die freie Sekundarschule Alsleben zu Besuch im Kükenkino und der MDR war mit dabei

fruehjahrputz_hze_collage

Frühjahrsputz auf dem Stiftungsgelände

PXL_20230713_095405127

27.6. – 5.7.24: Meldet Euch jetzt für die Kinderstadt Bärenhausen in Bernburg an

PXL_20240407_113404085_MAIN

Kleiner Ostermarkt in den Bildungswelten Bernburg