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Junge Gärtner der Tagesgruppe Gernrode haben Prüfung mit Bravur bestanden

Frau B. Adamczyk,  Erzieherin der Tagesgruppe sowie Leiterin des „Klubs junger Gärtner“ erzählt, wie es dazu kam:

Am 24.11.2015 gründeten wir feierlich unseren „Klub junger Gärtner“.

Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Tagesgruppe und der Wohngruppe der St. Johannis GmbH in Gernrode. Anstoß dazu gab uns die Verleihung der Plakette „ Natur im Garten“ für das Kloster Michaelsteín in Blankenburg sowie das Interesse einiger Kinder in der Tagesgruppe für Landwirtschaft und Garten. Somit war die Idee geboren und stieß bei einigen Kindern auf reges Interesse. Genügend Freiflächen standen uns zur Verfügung, um unseren „Gartentraum“ zu verwirklichen.

Zur Grundsteinlegung pflanzten wir eine „Mispel vom Kloster Michaelsteín“. Fortan versammelten wir uns regelmäßig zu thematischen Treffen im Garten oder im Haus. Entsprechend der Jahreszeit verschnitten wir unsere Sträucher und Hecken, legten unsere Bienenwíese an, Jamie und Justin bauten mit Hilfe von Herrn Schulze einen Kompost.

Während einer großen Baumaßnahme am Haus im letzten Jahr nutzten wir die Zeit, weitere Ideen für unser Vorhaben zu sammeln und auszuprobieren. Gemeinsam mit unserer Praktikantin Frau Weidmann veranstalteten wir im Rahmen ihres Herbstprojektes „Die Welt ist bunt” ein großes Gemeinschaftsessen für alle Kinder, Erzieher und Handwerker im Haus. Das Wetter ließ es sogar zu, dass wir drinnen wie draußen an einer herbstlich gedeckten Tafel unsere Kürbiscremesuppe genießen konnten. Es war ein Gaumenschmaus für alle, selbst für einige, die sonst recht mäklig sind.

Aus den Äpfeln unserer Region kochte Justin beim nächsten Treffen ein leckeres Apfelmus. Die anderen malten und filzten Früchte im Herbst- wie Eicheln, Hagebutten oder Kürbisse. Im November 2016 kauften wir bei Herrn Lohmann von der Reinstedter Baumschule unsere „Paten-Bäume“. Jedes Gartenklubmitglied konnte sich im Vorfeld 1 Baum aussuchen, um den es sich nun zukünftig kümmert.

Wir sind darauf bedacht, Gehölze aus der Region sowie ältere Sorten zu wählen. Marek wählte sich eine Quitte aus, Christopher eine „Quedlinburger SchIoßbergmispel“, Marvin eine Pflaume sowie Justin einen Kirschbaum. Nachdem wir sie gepflanzt hatten, konnte jedes Kind seinen Baum mit einem Foto von sich sowie einer Zeichnung oder Abbildung von den Fruchtständen und Blättern des Baumes versehen.

In der kalten Jahreszeit stellten wir Futterketten für die Vögel im Winter her, gestalteten eigene Futterstationen aus Milchkartons, welche zahlreiche Vögel wie Meisen, Zaunkönige, Kernbeißer u.a. anlockten und die Kinder zum Beobachten animierten.

Nachdem wir im diesjährigen Frühjahr einige Pläne zum Bau unserer gewünschten Hochbeete geschmiedet hatten, bekamen wir einen tollen Tipp. Ich setzte mich telefonisch mit Herrn Maikath von der Agrar- Genossenschaft Rieder in Verbindung und wurde belohnt mit einer tollen Überraschung für unseren Gartenklub. Wie ich Herrn Maikath von unserem Vorhaben erzählte, erklärte er sich sofort bereit, einige Großraumkisten aus der Apfelernte für unser Projekt mit den Kindern zu sponsern.

ln den Osterferien machten wir uns ans Werk mit allen Kindern sowie meinen Kollegen Herrn Auerbach sowie Herrn Schulze die Kisten neu mit Holz zu beplanken, mit Ästen, Laub und guter Erde zu befüllen und die Hochbeete mit den Namen der Kinder zu beschriften. Die Kinder konnten es kaum abwarten, ihr Beet zu bepflanzen.

Dann konnte das erste Saatgut, die ersten Kräuter, Gemüse- und Heilkräuterpflanzen ausgebracht werden. Das Wetter mit Regen und Sonnenschein tat sein Übriges. Mittlerweile konnten wir bereits die erste eigene Ernte verzeichnen. Marvin präsentierte neulich voller Stolz seine 1. große Erdbeere, bei Niclas, Abel und Julien gedeiht die Petersilie ganz prächtig. Die ersten Tomaten sind bei Marek und Christopher schon zu sehen. Und Justin beobachtet ganz gespannt, wie die Zucchinis und Kürbispflanzen wachsen.

Auch Thymian, Salbei, Frauenmantel, Beínwell und die Kapuzinerkresse zieren unsere Beete. Aus ihnen werden wir Tee, Bonbons, Salbe und Öl herstellen. So lernen die Kinder unsere angebauten Pflanzen mit allen Sinnen kennen sowie schon längst vergessenes Kräuterwíssen aus früheren Zeiten.

Komplettiert wurde unser Gartenprojekt mit der Anlage eines großen Steinbeetes durch Frau Lange aus der Wohngruppe gemeinsam mit den Kindern. Nachdem wir nun soweit alle Kriterien zum Erlangen der Plakette „Natur im Garten” erarbeitet haben, habe ich die Gartenakademie Sachsen- Anhalt e.V. darüber in Kenntnis gesetzt und einen Termin zur Gartenabnahme vereinbart.

Der Termin rückte immer näher. Am 1. Ferientag , am 26.6.2017, fand unsere Gartenprüfung statt, für die Sabine Volk als Vertreterin der Gartenakademie federführend war. Die Kinder waren schon sehr aufgeregt aber gut vorbereitet. Chronologisch wurden die Kriterien für die Vergabe der Gartenplakette bewertet. An jeder Station konnten wir bis zu 2 Smileys erreichen.

Ob wir denn die notwendige Punktzahl erreichen werden? Alle fieberten mit und blickten immer wieder auf den Punktezettel von Frau Volk. Zwischendrin erhielten wir noch wertvolle Tipps- dass wir mit dem Saft der Spitzwegerichblätter ein natürliches Mittel gegen Mückenstiche haben oder aus Johanniskraut ein Öl herstellen können, welches für allerlei Wehwehchen seine Wirkung hat.

Fazit unserer Gartenprüfung war, dass wir sie mit Bravur bestanden haben. Wir haben sogar mehr Punkte/ Smileys erreicht, als notwendig waren. Somit haben wir uns die Plakette „Natur im Garten” redlich verdient. Marvin hatte die große Ehre, sie überreicht zu bekommen und  auszupacken.

Nun ziert sie mit samt unseren Hochbeeten , dem Insektenhotel,  unser Haus und ist ein toller Blickfang. Wir werden natürlich weiter an unseren Beeten/ in unserem Garten tätig sein, beobachten, wie unsere Pflanzen, Sträucher und Bäume wachsen und gedeihen.

Wir können nun aus eigener Erfahrung sagen: Gärtnern macht Spaß. Man ist an der frischen Luft und wird für seine Arbeit belohnt mit den Früchten vieler Pflanzen. Die Entwicklung der Natur kann beobachtet und nachhaltig durch uns beeinflusst werden. Und das können auch schon Kinder bewusst und mit viel Begeisterung und Spaß erleben.

Danken möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich Herrn Andreas Schalk aus Harzgerode, der uns in den letzten Jahren sehr oft mit Rat und Tat sowie mit Materialien für unsere Projekte unterstützt hat, der Agrargenossenschaft Rieder, den Blumenläden Carsten Böse sowie Tobias Kohl aus Bad Suderode. Sie alle haben dazu beigetragen, dass wir unseren Garten nach unseren Wünschen gestalten konnten.

B. Adamczyk,
Erzieherin der Tagesgruppe sowie Leiterin des „Klubs junger Gärtner“

 

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